Ole´s Diagnose: Lymphdrüsenkrebs

"Es ist nicht die Schilddrüse. Es ist Krebs.“
 
 
Sommer 2007. Ole ist 15 Jahre alt, 1,80 m groß, kräftig und steht mitten im Teenagerleben: Er spielt Fußball (Stürmer in der B-Jugend), steht auf Disco, lockere Sprüche, coole Outfits und den HSV. Gerade hat er seine Ausbildung zum Zimmermann begonnen. Aber dann verliert er innerhalb von nur 4 Wochen plötzlich 36 kg (!) Körpergewicht. Erste Diagnose: Unterfunktion der Schilddrüse. Kurz darauf bricht Ole zusammen, wird nochmals untersucht - und sofort in die Uniklinik Kiel geschickt.
Diagnose Lymphdrüsenkrebs. Es sieht schlecht aus für Ole.

Lymphdrüsenkrebs ist besonders gefährlich; er befällt Lymphknoten, Milz, Knochenmark, Organe. Manche Formen sind ganz gut behandelbar, für andere gibt es bis heute keine lebensrettende Therapie. Auf der Krebsstation der Uniklinik wird bei Ole sofort die erste Chemotherapie eingeleitet.
 
„Bleiben Sie heute Nacht lieber bei Ole in der Klinik.“
Durch Oles Erkrankung stürzt das Leben der Familie in sich zusammen. Oles Mutter fährt monatelang täglich vom Wohnort (nahe Brunsbüttel) nach Kiel und zurück; natürlich gibt sie in dieser Zeit ihre Arbeit auf. „Der schlimmste Moment war, als der Arzt mir eines abends sagte, ich solle besser nicht nach Hause fahren. Die Nacht könnte kritisch werden“, erinnert sie sich.

 

Auf kleine Fortschritte folgen schwere Rückschläge.

Vor allem während der Chemotherapie ist Ole hochgradig infektionsgefährdet. Ole erzählt: „Als der Krebs weg war, hatte ich Pilze in der Lunge. Als die weg waren, war der Krebs wieder da.“ Zahlreiche Chemotherapie-Blöcke - z. T. mit Hochdosis - und Operationen wechseln sich in scheinbar endloser Folge ab. Insgesamt 9 Operationen einschließlich einer Knochenmarktransplantation lässt Ole in den Jahren 2007 bis 2009 über sich ergehen.

"Von den Chemos geht es dir richtig schlecht. Die Mundschleimhaut löst sich auf. Essen, Trinken, Sprechen – das geht vor Schmerzen nicht mehr. Nach den OPs hängst Du ewig an Schläuchen. Und wenn du in Quarantäne liegst und isoliert bist, macht dich das unglaublich fertig. Mein Körper hat Unglaubliches durchgemacht. Aber was das Allerschlimmste war, schlimmer als jede Chemo, Operation oder Quarantäne: Wenn auf meiner Station ein Mitpatient gestorben ist. 16 mal ist das passiert.“

 

„Ich danke allen, die geholfen haben.“ Seine Ausbildung als Zimmermann konnte Ole nicht fortsetzen – wegen der hohen Staubbelastung. Stattdessen absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Ingenieurbauzeichner. In dieser Funktion arbeitet Ole heute beim Wasser- und Schifffahrtsamt Brunsbüttel.Nach wie vor geht er regelmäßig zur Kontrolle, zur Sicherheit. Viermal im Jahr trifft er sich mit „alten“ Mitpatienten von seiner Station. Lauter Gewinner im Kampf gegen den Krebs … Wir brauchen mehr von diesen Gewinnern!


Ole während der Therapie 2007.


 

Seinem Lieblingssport Fußball ist Ole treu geblieben: Ole trainiert die C-Jugend der SG Wilstermarsch. Sein Team schaffte 2014 den Aufstieg.

   

 

Junge Krebspatienten brauchen dringend unsere Unterstützung.
 

„Ich glaube, das Wichtigste ist, für einander da zu sein. In der Familie, aber auch alle auf der Krebsstation. Wir haben versucht, immer was zu machen, statt nur wehleidig dazusitzen: Basteln, Grillen ... Und wir haben nie gefragt: Schaffen wir das? Schaffen wir es nicht? Sondern nur: Wann komme ich hier endlich wieder raus? Weißt du, deinen Körper hat der Krebs erstmal im Griff. Du darfst ihm nicht auch noch deinen Geist überlassen. Nur dann kannst du kämpfen.“

 

Bitte stehen Sie mit uns gemeinsam an der Seite krebskranker Kinder.
 

Kinder bzw. Jugendliche, die den Krebs besiegen, verdanken ihr Überleben neuen Therapien aus der Krebsforschung. Diese Forschung zu unterstützen, dafür setzen wir uns mit allen Kräften ein. Wenn Sie uns dabei helfen möchten, freuen wir uns über Ihre Spende


Knochenkrebs. Für Pascal geht es jetzt um alles!

„Pascals Chancen stehen 50:50, sagte der Arzt zu uns.“ Pascals Mutter erzählt.
 

„Den Augenblick, als wir die Diagnose hörten, werde ich nie vergessen, es war der schlimmste in meinem Leben. Pascal hat ein Ewing-Sarkom, sagte uns der Arzt am 15.2.2012. Der Junge war mitten in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker.

Die Ärzte begannen sofort mit dem ersten Block Chemotherapie: 5 Tage auf Station, dann 14 Tage Erholung zu Hause. Danach gleich der nächste Block … und fünf weitere! Pascal gingen die Haare aus, die Mundschleimhaut löste sich auf.

„Wir pürierten alles Essen. Pascal schlürfte es unter Schmerzen mit dem Strohhalm.“

 

 


Dann sollte Pascal operiert werden. Der Schienbeinknochen war vom Krebs befallen, es gab Metastasen. Und wieder eine Hiobsbotschaft: Entweder sollte Pascals Bein komplett amputiert oder der Schienbeinknochen durch eine sog. endogene Metallprothese ersetzt werden. Wir waren fassungslos. Jetzt sollte der Junge auch noch sein Bein verlieren! Natürlich entschieden wir uns für die Endoprothese.

Pascal war gerade 18 geworden … jetzt wurde er sechs Stunden lang operiert.
 

Zwei Tage nach seinem 18. Geburtstag wurde der Junge an der Uniklinik Münster operiert. Die Ärzte entfernten Kniegelenk und Schienbeinknochen und ersetzten sie durch die Titan-Prothese. Oberschenkel, Kniescheibe und Fuß konnten sie erhalten. Es war eine sehr schwere OP, die Pascal aber gut überstand. Anschließend wurde er wieder nach Lübeck verlegt. Trotzdem ging es ihm in der Folgezeit immer schlechter.
 

Von 80 kg magerte Pascal auf 48 kg ab.


Die achte Chemo kam, und noch eine, und noch eine... schon wenn er nur an die nächste Chemo dachte, musste der Junge erbrechen. Von 80 kg magerte er auf 48 ab. Zweimal riefen mich die Ärzte mitten in der Nacht, weil es ihm so schlecht ging.
 

Februar 2013: Bei der 14.(!) Chemo begann ich, die Hoffnung zu verlieren.

 

Doch Pascal kämpfte so tapfer weiter: „Ich pack das.“ sagte er immer. Und tatsächlich, es kam die Wende! Pascal erholte sich. Im Sommer 2013 ging es in die Reha. Gehen, sprechen, feste Nahrung essen... alles musste der Junge sich neu erarbeiten. Von Tag zu Tag ging es Pascal nun wieder besser.

 

Ich kann es bis heute nicht fassen, was wir durchgemacht haben.


Jetzt liegt diese schlimme Zeit schon zwei Jahre hinter uns. Ich weiß, dass mein Pascal gekämpft hat wie ein Löwe, und dass wir tolle Ärzte hatten. Ich weiß aber auch, wie wichtig die Krebsforschung ist, und die neuen Therapien, die immer mehr Kinder retten.“

 

Pascal wird dieses Jahr 20 Jahre alt. Er ist wieder in Ausbildung, und er trainiert für Tanz-Turniere! Er hat sich ins Leben zurückgekämpft und es geht ihm gut. Er hat eine Zukunft!
 

Bitte stehen Sie mit uns gemeinsam an der Seite krebskranker Kinder.
 

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„Der Tumor wird dich sehr wahrscheinlich umbringen, wenn wir nicht operieren.“

Der 17jährige Jonas steht mitten im schönsten Teenagerleben. Er absolviert gerade seine sozialpädagogische Ausbildung und lernt für den Führerschein. Den Rest des Tages füllen Musik und Sport. Dann fängt der Junge mit einem Mal an, alles doppelt zu sehen. Der Augenarzt ist sich sicher: „Etwas drückt auf den Sehnerv,“ und schickt Jonas zur Untersuchung in die Klinik.

 

Die Diagnose ist ein Schock: In Jonas‘ Kopf wuchert ein Hirntumor.

Jonas muss nach der Untersuchung sofort in der Klinik bleiben. Ein kleiner Trost für ihn: Obwohl er schon älter ist, darf er auf die Kinder-Onkologie – und kann sich dort „nebenbei“ beruflich weiterbilden. Die Ärzte dürfen jetzt keine Zeit verlieren. Der Tumor verursacht einen stetig steigenden Druck im Schädel …

 

Bereits zehn Tage nach der Diagnose wird Jonas das erste Mal operiert. Die OP ist so etwas wie eine „Ausgleichsbohrung“, damit Hirnwasser abgeleitet werden kann. Doch das ist nur der Anfang.

 

Die OP: Die Ärzte operieren Jonas am Kopf 13 Stunden lang – im Sitzen.

Die eigentliche Operation, die dem Jungen jetzt bevorsteht, ist hoch riskant. Jonas erinnert sich: „Der Krebs wird dich umbringen, wenn wir nicht operieren, sagte der Arzt zu mir. Aber wenn wir operieren, musst du mit der Beeinträchtigung von Hirnfunktionen rechnen. Die Chance, dass alles gut geht, liegt bei nur etwa 1:3.“ Doch Jonas hat Vertrauen in das Können der Ärzte, die ihn beraten. „Ich würde nie weiter gehen, als ich es bei meinem eigenen Sohn tun würde,“ hat der Hirnchirurg ihm gesagt. Immer wieder geht man die einzelnen Schritte der komplizierten OP gemeinsam in der Computersimulation durch.


Nach der OP kann Jonas zunächst nur die Augen bewegen … Alle sind in Panik.

Dann ist es soweit: In sitzender Position wird Jonas dreizehn (!) Stunden operiert. Der Tumor kann zu großen Teilen entfernt werden. Jetzt heißt die bange Frage: um welchen Preis? Die Familie ist versammelt. Wird Jonas wieder „normal“ aufwachen? Jonas berichtet: „Ich konnte alle im Zimmer sehen, aber kein Wort sprechen und mich nicht bewegen - nur die Augen. Ich spürte, wie Panik in mir aufstieg. Es dauerte 10 Minuten, dann zuckte mein linker Zeh. Dann der rechte und so weiter. Alle hatten Tränen in den Augen.“ Die riskante OP war rundum erfolgreich verlaufen. Alles wurde gut für Jonas!
 

Wenn Dankbarkeit zu Musik wird.

Heute, 6 Jahre später, ist Jonas ein gesunder junger Mann, der jeden fasziniert, der ihn kennenlernt. An der Violine ist er so virtuos, dass er Konzerte gibt und mit seinem Spiel jeden Zuhörer berührt. Um seiner Dankbarkeit für die Heilung Ausdruck zu verleihen, gab er ein umjubeltes Benefiz-Konzert; den Erlös von 5.000 Euro spendete er für die gute Sache. „Es war mir ein Bedürfnis, etwas zurückzugeben“, sagt Jonas.
 

Als hochtalentierter Geigen-Virtuose berührt Jonas die Menschen.

 

„Von heute auf morgen war ich mit dem Schlimmsten konfrontiert: einer möglichen Lähmung, ja dem Sterbenmüssen. Dass es mir heute gut geht, dass ich wie vor der Krankheit tun kann, was ich möchte - lernen, arbeiten, Geige spielen – erfüllt mich mit ständiger Dankbarkeit. Ich musste an Beethovens 15. Streichquartett denken, an den umwerfenden dritten Satz („Danksagung eines Genesenden“, komponiert nach langer schwerer Krankheit). Auch ich musste meine Dankbarkeit unbedingt ausdrücken - deshalb das Benefizkonzert für die gute Sache. Ich möchte allen in der Klinik aus tiefstem Herzen danken: den Ärzten, Pflegern, Schwestern, ebenso allen, die die Krebsforschung voranbringen. Und ich danke meiner Familie, die mir so viel Kraft gegeben hat.“

 

Dieses Jahr (2015) vollendet Jonas seine Ausbildung zum Erzieher. Dabei profitiert er von seinen Erfahrungen aus der Therapiezeit und den Aufenthalten auf der Kinderkrebsstation. Seine Schützlinge fassen besonders schnell Vertrauen zu ihm.

 

Bitte stehen Sie mit uns gemeinsam an der Seite krebskranker Kinder.


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