Ich heiße Emely, bin 16 Jahre alt, und ich hatte Krebs. Darüber möchte ich Ihnen heute einige Zeilen schreiben. Am 18. Oktober 2016, damals war ich 12 einhalb Jahre alt, diagnostizierten die Ärzte bei mir ein "Non-Hodgkin-Lymphom", einen bösartigen Krebs, der das Lymphsystem befällt. Zwei Tumoren saßen links und rechts an meinem Hals.
Der eine so groß wie ein Tischtennisball, der andere wie eine Murmel.
Die Diagnose war erst möglich, nachdem die Ärzte den rechten Tumor operiert und eine Gewebeprobe zur Untersuchung ins Labor geschickt hatten. Meine Eltern waren total geschockt von der Diagnose.
Eigentlich wäre auch links eine OP angeraten gewesen. Doch hier saß der Tumor zu nahe am Gesichtsnerv.
Das Risiko, ihn bei der Operation zu verletzen, war den Ärzten zu groß.
Aber sie hatten ziemlich schnell einen "Plan B" für mich. Statt Chemo- oder Strahlentherapie setzten die Ärzte auf eine Immuntherapie mit dem Antikörper Rituximab. Rituximab ist in der Lage, Tumorzellen zu markieren, so dass sie von der körpereigenen Immunabwehr identifiziert und vernichtet werden können.
„Das ist eine innovative Therapieform, die erst vor kurzem entwickelt wurde,“ sagte Dr. Stanulla von der MHH* damals zu uns. Im November begann die Therapie: Es gab drei Therapiezyklen mit wöchentlicher Infusion, dann drei Zyklen mit vierzehntägiger Infusion.
Bis Februar 2017 lief die Therapie. Und was soll ich Ihnen sagen? Der Plan funktionierte auf ganzer Linie:
Die Tumorzellen waren bei Therapieende verschwunden.
Jetzt fragen Sie mich vielleicht, mit welchen Nebenwirkungen ich zu kämpfen hatte. Die Antwort ist: es gab kaum welche. Es stimmt, mein Immunsystem war geschwächt, so dass ich wegen möglicher Infektionen vorsichtig sein musste. Bei Obst und Gemüse musste ich immer vor dem Verzehr bzw. vor der Zubereitung die Schale entfernen.
Das war eigentlich alles ...